Hilfsfonds
Padre Miguel e.V. ¬ Dr. Gerhard Hofmann
Bismarckstr.67 ¬ 10627 Berlin
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Hilfsfonds Padre Miguel e.V. Bismarckstr.67 10627 Berlin Tel./Fax: 030 36416666/69 17. Dezember 2013 |
Liebe
interessierte Spendenbereite,
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Inzwischen ist ein Buch über Padre
Pepe erschienen |
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Padre Pepe di Paola ist wieder in Buenos Aires: Im Sommer kehrte er nach
drei Jahren aus dem Norden Argentiniens an den Rand der so genannten Capital Federal zurück – im Wortsinn „an den Rand“. Denn dort leben Hunderttausende unter der Armutsgrenze
- in den villas miserias, wie die
Elendsviertel hier genannt werden - 30.000 davon allein in La Cárcova, 13 de Julio und Independencia.
Hierher hat die Kirchenleitung Padre Pepe versetzt. Hier lebt er seit einem
halben Jahr mit den Ärmsten der Armen als Seelsorger und Überlebenshelfer.
Die Cárcova gilt als einer der gefährlichsten
Orte Argentiniens. Drogen, Gewalt und Mord beherrschen den Alltag, in diesem
Klima wachsen die Kinder auf - schon die Kleinsten schnüffeln
Kleber. |
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Kardinal Bergoglio und Padre Pepe
vor vier Jahren |
Die Polizei hat einen Heiden-Respekt vor den villa-eigenen
Milizen, verspürt wenig Lust, einzugreifen. Wenn es dunkel wird, geht niemand
auf die Straße, der nicht muss, erfuhr der Padre gleich zu Beginn. Die Luft ist
dann zu „bleihaltig“ - immer wieder gibt es Schießereien. “Keine Fotos auf
der Straße”, sagt er denn auch erstes zu Besuchern. Die Villa 21-24 in der
„Capital“ hat Padre Pepe in seinen 13 Jahren dort (1997 bis 2010) so verändert,
dass das Leben für die Bewohner erträglich wurde - bis die Drogenmafia ihm
vor drei Jahren nach dem Leben trachtete und ihn der jetzige Papst Franciscus,
damals noch Kardinal von Buenos Aires, nach Campo Gallo in den Norden
Argentiniens versetzen musste, um ihn vor der Bedrohung zu schützen. Als Padre Pepe im Juni in seiner “neuen Heimat“ La Cárcova ankam, gab es nicht einmal
ein Bett für ihn. Er schlief in einer kleinen Kirche („capilla“), richtete
sich in einer Ecke spärlichst ein. Doch lange musste er das nicht ertragen. |
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Denn bald kam ein kleiner Bautrupp aus „seiner“ alten Villa 21-24. Seine Freunde kratzten
zusammen, was sie hatten: Ein paar Balken, ein paar Bretter – sogar ein paar
Ziegelsteine und Zement. Und bald war
„la casa del cura“ in der Avenida 1 de Mayo in La Cárcova fertig. Die casa del cura - 1 de mayo Padre Pepe lebt dort so wie die
anderen Bewohner auch. Nur, dass seine Hütte an einer Stelle steht, wo nicht
mehrmals im Jahr das vergiftete Rinnsal Rio
Reconquista (Foto re.), das von der nahegelegenen größten Müllhalde der Stadt
Buenos Aires (eine Nachbar-Villa heißt gar El Basural |
In der Cárcova überschwemmt
der hochkontaminierte Rio Reconquista, in dem sich nichts Lebendiges mehr
regt, die Hütten. Die Menschen waten im vergifteten Schlamm - bis das Wasser
wieder abfließt – und das kann dauern. |
– der Müllhaufen) „gespeist“ wird,
über die Ufer tritt - mit allen gesundheitsschädlichen Folgen für die
Bewohner, deren Hütten nicht auf Pfosten stehen. Denn wenn es in Buenos Aires
richtig regnet, während der alljährlichen „Tormenta de Santa Rosa“ etwa, laufen
in der Hauptstadt die Unterführungen und elektrischen Verteilerkästen zu und
Stromausfälle führen zum Chaos. Mitten in Carcova errichteten Bewohner
unter Pepes Anleitung ein Gemeindezentrum mit der “Jungfrau von
Lujan”-Kapelle als Herzstück (unten). Nebenan beim Fußballklub “Die
glücklichen Küken” organisiert er die Speisungen für die zum Kicken gekommenen
Kinder. |
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Ein Tag mit Padre Pepe in der Villa La Cárcova Ich
sitze an einem Sonntagmorgen in einem der klapprigen Vorortzüge auf der Fahrt
in die Villa La Cárcova, das
Armenviertel Padre Pepe di Paolas. Wir passieren schicke Villenvororte und
heruntergekommene Arbeiterviertel, dann sind wir da. Am Bahnhof hat sich eine
Menschentraube gebildet - in ihrer Mitte Padre Pepe. Als er uns sieht, winkt
er uns freundlich zu. Jeder scheint ihn zu kennen, und auch er kennt jeden.
Wir fahren in seinem alten Fiat zur kleinen Capilla de la Virgen de Itatí,
die vor kurzem auf seine Initiative hin gebaut worden ist,.
zwei Straßenblocks außerhalb der Villa - ein kleines weißes Gebäude zwischen den
Hütten. Als Padre Pepe eintrifft, strömen die Menschen auf
ihn zu. Er begrüßt jeden Einzelnen. Als der Gottesdienst beginnt, ist die
kleine Kapelle prall gefüllt. Der Gottesdienst läuft bunt und lebhaft ab, es
wird viel gesungen, gebetet, einige Taufen und Hochzeitstage werden gefeiert.
Pepe spricht die Menschen direkt an, langsam und überlegt,
und es scheint, als treffe er die richtigen Worte. Während er über die Sorgen
und Nöte der Bewohner spricht, hängen sie förmlich an seinen Lippen - immer
wieder sind Rufe der Zustimmung und Unterstützung zu hören. Am Ende lädt er alle
Kinder und Jugendlichen zum Mittagessen ein. |
Außerdem wird gemeinsam mit den Jugendlichen benachbarter
Kapellen eine Jugendorganisation gegründet. Padre Pepe erklärt die Idee der
Jugendgruppe, er erzählt von den Exkursionen und Aktionen, die er mit jungen
Menschen damals in der Villa 21/24 organisiert
hat. Alle sind sehr motiviert. Die vorgestellten Probleme reichen von Gewalt
in der Villa, über den Umgang mit Drogen- und Alkoholsucht, bis hin zur
Beseitigung der Müllberge und dem Fehlen eines Jugend-Treffs. Alle wollen helfen
und tun das auch, wenn es gebraucht wird(Foto unten). Es soll nicht nur ein wöchentliches
Treffen aller Jugendlichen geben, sondern auch Computer- und Tanzkurse, ein
Zeltlager, sowie kostenlose Nachhilfe. Nachdem die Jugendlichen der anderen Kapellen sich
wieder auf den Heimweg gemacht haben, wird das Tor zur Kirche geschlossen -
alle gehen in die Gebäude, sehr angespannt. Plötzlich fallen Schüsse. Ich bin
geschockt. Zwar bin ich gewarnt worden, es könne gefährlich sein, aber nach
einem so positiven Tag wirkt es erschreckend, wie schnell die Stimmung
umschlagen kann. Doch kurz nachdem der letzte Schuss verhallt ist, kehrt
wieder „Normalität“ ein. Auf die Frage, ob das öfter vorkomme, antwortet mir
eine der Jugendlichen, es gebe täglich Schießereien, meist aber erst nach
Einbruch der Dunkelheit. |
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Wie alle Weihnachten bitten wir also wieder
um Spenden – im Voraus herzlichen Dank! Im August dieses Jahres hat der
Hilfsfonds 15.000 Euro an Padre Pepe überwiesen. Zum Schluss
ganz herzlichen Dank allen, die großzügig gespendet haben. Wer noch eine Quittung
benötigt, bitte kurze Mitteilung, am besten per
Mail – wir haben das Verfahren mit Billigung des Finanzamts auf PDF
umgestellt. Wer einen Dauerauftrag eingerichtet hat, oder das tun will, möge
die IBAN/BIC-Umstellung beachten. Dieses Jahr
kommt der Spendenbrief leider erneut etwas verspätet, wir hoffen, nicht alles
Geld ist schon in die Geschenke geflossen. Allen
schon jetzt beste Wünsche für die
bevorstehenden Festtage und ein gutes Neues Jahr! |
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Mit freundlichen Grüßen Dr. Gerhard Hofmann,
Vorsitzender |
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Der Hilfsfonds Padre miguel e.V. wurde 1993 von Veronika Neukum-Hofmann und Dr. Gerhard
Hofmann nach einem 4jährigen Südamerika-Aufenthalt gegründet (Hofmann war
1989-92 ARD-Korrespondent in Buenos Aires). Auslöser für Gründung und
Namensgebung war das Wirken des Armenpriesters Miguel Hrymacz. In 20 Jahren
wurden mehr als 2 Mio. Euro gesammelt und drei Heime gebaut, eines für
minderjährige Mütter, ein zweites für straffällig gewordene Jugendliche als
Alternative zur U-Haft, und ein drittes vor allem für missbrauchte Kinder. Der
Hilfsfonds unterstützt aktuell die Arbeit von Padre Pepe die Paola in der Villa
La Cárcova – einem der härtesten
Elendsviertel am Rand von Buenos Aires.