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Padre Pepe die Paola
Neuer Partner des Hilfsfonds
„Argentinischer Priester bedroht, weil er den Drogenhandel in den Slums
anprangerte“ – verkündeten im April 2009 Schlagzeilen in Süd- und Mittelamerika (Amenazan a cura argentino por
denunciar drogas en "villas miseria"). Padre
Pepe di Paola erzählt: “Auf offener Straße, ich fuhr mit dem Fahrrad, rief
jemand plötzlich meinen Namen. Ich blieb stehen, ein Unbekannter, er stammte nicht aus unserem Viertel,
fixierte mich und warnte mich zweimal. Hau ab hier! Vas a ser boleta! (Wir machen Dich kalt!) Wenn
es ins Fernsehen kommt, bist Du tot.” kurz zuvor hatten 20
Priester der Armenseelsorge in einer Erklärung mitgeteilt, dass “der Drogenhandel
in den Elendsvierteln praktisch straflos” geworden sei, und über Drogenprävention berichtet, vor allem über
die Geißel des “Paco” (Pasta basica, etwa Crack, Bild rechts). Es war eine Morddrohung, eine “Botschaft der Mafia” – und
Padre Pepe war nicht der einzige Adressat. Wenig später berichteten Amtsbrüder
von ähnlichen Vorfällen, wie Kardinalprimas Bergoglio
von Buenos Aires klagt. Die Polizei schaut zu. Obwohl Padre Pepe eine Welle der
Zuneigung von Freunden und Mitgliedern der Pfarrgemeinde empfing, durchlebte er un tiempo muy particular – „eine sehr
heikle Zeit“, wie er es nannte.
Pepe di Paolas Familie
stammt aus Italien. Er hat in der Villa 24-21 mindestens ebensoviel Ansehen wie
Padre Miguel in Florencio Varela. Nur: Den Menschen dort geht es noch viel
schlechter. Pepe ist erst am Anfang, obwohl er schon viel erreicht hat. In der Villa 21-24 herrschen
ausgesprochen problematische Zustände: Hier siedeln vor allem illegale Einwanderer,
Landlose aus Bolivien und Paraguay, die den Heilsver- sprechungen folgend in die große Stadt strömen.
in der Villa 2124
Ihre Elendsquartiere werden regelmäßig vom stark kontaminierten Wasser
des Flüsschens Riachuelo überflutet. Krankheiten sind die Folge.
Rauschgifthandel und alle andere Formen der Kriminalität an der Tagesordnung. Die
Zukunfts- aussichten der Bewohner wären ziemlich düster – wären da nicht zwei Menschen,
die helfen:
Padre Pepe di Paola und Dr. Jorge Yagüe. Ersterer ist ein
italienisch-stämmiger Kirchenmann, letzterer ein sozial denkender
Bildungsexperte. Zu sammen haben sie dem Slum wieder Hoffnung gegeben. Dr.
Yagüe hat gemeinsam mit den Bewohnern ein Schulzentrum aufgebaut, klein haben
sie angefangen, unter fachkundiger Anleitung selbst Hand angelegt, und jetzt
macht es bereits einen guten Eindruck.
(http://www.cfp9-de5.com.ar/)
Die Aula
der neuen
Schule
"Polo 9"
Grund für die „Besorgnis“ der Drogenbarone ist die
Gründung eines neuartigen Heims für die Behandlung und Vorsorge
Drogenabhängiger, aber auch für die kleinen Drogenkuriere, die, noch
strafunmündig, in den Augen der Dealer bevorzugte Transporteure der kriminellen
Ware sind. Die Renovierung dieses Heims konnte
zum Teil mit den Spendengeldern der vergangenen Sammlung begonnen werden. Noch ist es nicht besonders heimelig,
aber es macht Fortschritte.
Der Hogar
Agricola (Landheim) José Rafaél
Torello bei Mercedes (100 km westlich
von Buenos Aires), eine 70 Jahre
alte, seit 20 Jahren verlassene Landwirtschaftsschule, ist im September vom Erzbistum Luján Padre Pepes
Pfarrei Caacupé übereignet worden. Alle 14 Tage kommen Freiwillige (s.u.) aus
der „Villa 21-24“, um beim Ausbau der Farm zu helfen.
„Wir wollen dort drogengefährdete Jugendliche
unserer Pfarrei aufnehmen, damit sie aus dem Gefahrenkreis heraus sind. Später
wollen wir die Stätte für Betroffene aus anderen Elendsvierteln öffnen.“ Padre
Pepe: „Die Idee ist, dass sie auf der Farm unter geistlichem Beistand einen Prozess
der Entgiftung durchlaufen und dann bäuerliche Fertigkeiten lernen – wir
hoffen, dass ihnen das Landleben gefällt und sie nicht mehr in die Stadt
zurückkehren.
Die Aufbauhelfer aus der Villa 21-24 bei Arbeitsbesprechung und Messe in der Kirche des neuen Heims mit Padre Pepe.
Padre Pepe wurde von
Kardinal Bergoglio zum Vicario de las
villas de emergencia (etwa Armenviertel-Vikar – eine Art Staatssekretariat
im Bistum) ernannt. Damit ist er für
die zwei großen Probleme zuständig: Drogen und Armut.
…um sie geht es…:
Padre Pepe (unten Mitte, mit Dr. Jorge Yagüe, dem
Schulleiter und dem Hilfsfonds-Vorsitzenden) ist ein einfallsreicher Kopf. Er
hat zahlreiche Initiativen gegründet, die den Menschen wieder Hoffnung
machen, weil sie lernen, ihr Leben in die Hand zu nehmen und selbst über ihre
Zukunft zu bestimmen. Jede kirchliche Arbeit in den Slums von Buenos Aires muss
mit sozialer Arbeit Hand in Hand gehen; nicht nur beten - auch handeln! heißt
die Devise. Zum Beispiel baut Padre Pepe eben eine eigene Sekundarschule auf,
die sich kaum mehr vor Anmeldungen retten kann
…
Jorge Yagüe - Padre Pepe di Paola - Gerhard Hofmann
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