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Das erste Projekt

Zuerst eine Vorbemerkung: Die soziale Lage

 
Sie sind auf keinem der farbenfrohen Fotos in den monumentalen Bildbänden mit Gauchos und Estancias zu sehen. Sie verschwinden hinter den Prachtstraßen hinter der prunkvollen Architektur aus den alten Zeiten des Fleisch-Booms. Sie haben nichts zu suchen in den noblen Restaurants den sündteuren Shopping-Arcades und den weitläufigen Parks der Hauptstadt Buenos Aires, der mondänen Welthauptstadt des inszenierten Selbstmitleids, das nicht nur die größte

Dichte an Psychotherapeuten, sondern auch einen eigenen Tanz hervorgebracht hat – den Tango. Die Rede ist von den drei bis vier Millionen Menschen die in der 13-Millionen-Metropole an oder unter der Armutsgrenze vegetieren - den Armen. Ihre Zahl steigt stetig an. Das Motto "die Reichen werden reicher die Armen ärmer" - hier trifft es voll zu.




Arbeitslosigkeit, Bildungsmängel und fehlende Gesundheitsvorsorge sind die Schlagworte, mit denen sich die Lage dieser Menschen umschreiben lässt. In Florencio Varela, dem Vorort im Süden von Buenos Aires, gehen fast 70 Prozent keiner regelmäßigen Arbeit nach. Überhaupt keine Beschäftigung und damit auch keinen Lebensunterhalt haben aber 40 Prozent. 

Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Miguel Hrymacz in der Pfarrei Medalla Milagrosa. (Die offizielle Arbeitslosenquote liegt weit niedriger, denn in Argentinien gilt jeder, der Kaugummi oder Plastikkämme an der Ampel verkauft, als Arbeitsbesitzer. Insgesamt ein Drittel der 33 Millionen Argentinier lebt inzwischen in Armut - Ergebnis der brutalen Rosskur, in deren Folge sich Argentinien unter der Regierung Menem weiter in Arm und Reich aufgespaltet hat, eine Politik, die von der erfolglosen Regierung de la Rua weitergeführt wurde – und von den folgenden Präsidenten unverändert übernommen wurde. Eine der Konsequenzen: der Bildungs-Haushalt wurde kräftig zusammengestrichen. Im Armutsgürtel um Buenos Aires gibt es noch, besser: inzwischen wieder Schulen mit gestampfter Erde als Fußboden und 13 zerfledderten Büchern in der "Schulbibliothek". Genauso liegt die Gesundheitsversorgung im Argen. Daher müssen die Menschen alles selbst  organisieren.
eine typische Villa Miseria